F+B-Mietspiegelindex 2015


Für diejenigen, die in der Wohnungswirtschaft Verantwortung für die Mietentwicklung und die Festlegung von Zielmieten tragen, ist der F+B-Mietspiegelindex ein wichtiges Arbeitsmittel. Aber auch wer in den Kommunen die Erstellung von Mietspiegeln steuert, kennt die einzige Auswertung aller amtlichen Mietpreisübersichten in Deutschland, die F+B seit 1996 regelmäßig erstellt. Das wichtigste Ergebnis der Ausgabe 2015: Sukzessive schlagen sich die seit mehreren Jahren überdurchschnittlich wachsenden Neuvertragsmieten auch in den Bestandsmieten nieder, die von den Mietspiegeln abgebildet werden. Und: Ab einer Gemeindegröße von 20.000 Einwohnern (679 Orte) verfügen insgesamt 57 % (1998: 45 %) über einen Mietspiegel. Das Instrument wird damit aus kommunaler Sicht immer wichtiger.
 

Im vergangenen Jahr sind die ortsüblichen Vergleichsmieten um 1,8 % gestiegen. Das dynamische Wachstum der Marktmieten wirkt sich damit sukzessive – wenn auch verzögert – auf das Niveau der Mietspiegel aus. Im Vorjahr waren es 1,7 %. Analysiert werden die Nettokaltmieten von Wohnungen mit einer Fläche von 65 Quadratmetern, mittlerer Ausstattung und Lage in Gemeinden mit mindestens 20.000 Einwohnern und veröffentlichten Mietspiegeln. Für den F+B-Mietspiegelindex 2015 wurden die Niveaus der im Bestand derzeit gezahlten Mieten für insgesamt 344 Städte und Gemeinden ausgewertet.
 
Die Erhebungsergebnisse zeigen, dass es Mietspiegel in der Regel erst in Städten und Gemeinden ab 10.000 Einwohnern gibt. Von den insgesamt 1.558 Orten dieser Größenordnung verfügen 562 Gemeinden (36 %) über einen Mietspiegel; ab einer Gemeindegröße von 20.000 Einwohnern (679 Orte) sind es insgesamt 57 % (1998: 45 %). Grundsätzlich gilt: je größer die Stadt, desto größer die Quote von Mietspiegeln. So verfügen mittlerweile 92 % aller deutschen Metropolen (über 500.000 Einwohner) und 89 Prozent aller Großstädte (ab 100.000 Einwohnern) über einen Mietspiegel. Die Stadt Bremen ist die einzige Metropole ohne dieses Instrument.
 
Teuerste Metropolen: München, Stuttgart, Köln, Frankfurt und Hamburg
Die teuerste Großstadt ist nach wie vor München. Die Münchner zahlen durchschnittlich 11,12 Euro pro Quadratmeter Nettokaltmiete für ihre Bestandswohnungen und liegen damit 74 % über den 6,39 Euro pro Quadratmeter, die in den Mietspiegelstädten insgesamt im Schnitt gezahlt werden.
 
Ebenfalls weit oben auf der Rangliste sind neben weiteren Städten im Münchner Umland die Metropolräume Stuttgart (Rang 3), Köln (9), Hamburg (12) und Frankfurt/Main (17). In Stuttgart liegen die Mieten mit 8,57 Euro pro Quadratmeter um 34 % über dem aktuellen Bundesdurchschnitt, in Köln und Hamburg mit 8,19 bzw. 8,01 Euro um 28 bzw. 25 % darüber. In Frankfurt/Main müssen Mieter durchschnittlich 7,81 Euro, also 22 % mehr für den Quadratmeter Wohnfläche bezahlen.
 
Der F+B-Mietspiegelindex spiegelt damit auch die Wohnungsmarktsituation in den prosperierenden Wirtschaftsmetropolen Deutschlands wider. Die aktuell diskutierten Auswirkungen des Zustroms von Flüchtlingen werden sich dagegen in ihrem Einfluss auf die ortsüblichen Vergleichsmieten erst zeitverzögert in den nächsten Jahren zeigen.


Durchschnittliche Vergleichsmieten 2015 nach Baualterr, F+B 2016

 
Wenn auch auf insgesamt niedrigerem Mietenniveau ist dieser Effekt ebenfalls für ostdeutsche Großstädte feststellbar. Jena, Rostock und Erfurt liegen auf den Indexrangplätzen 65 bis 88 mit einer Durchschnittsmiete bei von 6,34 bis 6,16 Euro pro Quadratmeter beim Durchschnitt aller Mietspiegelstädte.
 
Deutschlandweit zeigt sich wieder das bekannte Muster: Je neuer eine Wohnung, desto höher ihre Miete von rd. 6,00 Euro im Altbau bis 7,85 Euro pro Quadratmeter im aktuellen Neubau. Allerdings holen die sanierten und umfassend modernisierten Altbauwohnungen in den Neuen Ländern überdurchschnittlich auf. Im Westen ziehen dagegen insbesondere die Baualtersklassen der 1970er und 1980er Jahre an.

 
Durchschnittliche Vergleichsmieten 2015 in deutschen Großstädten, F+B 2016

 

Über den F+B-Mietspiegelindex
F+B legt mit dem F+B-Mietspiegelindex jährlich eine aktuelle Auswertung amtlicher Daten über das Mietenniveau und die Mietentrends in deutschen Städten und Gemeinden mit über 20.000 Einwohnern vor. Differenziert nach Wohnungsteilmarktgruppen ist es mit den Ergebnissen möglich, das regionale Mietenniveau in allen Städten mit einem Mietspiegel einzuschätzen. So kann eine abgesicherte Beschreibung der Mietentwicklung seit Mitte der 1990er Jahre erfolgen. Vermieter, Investoren, Bauherren und Finanzdienstleister verlassen sich auf die so ermittelte ortsübliche Vergleichsmiete als nachhaltigem Indikator zur Bestimmung des Niveaus aktuell gezahlter Mieten. Kommunale Verantwortungsträger orientieren sich mit Hilfe des Mietspiegelindex über die Situation in Nachbarkommunen oder in Gemeinden ähnlicher Größe und Wirtschaftsstruktur.
 
Der F+B-Mietspiegelindex ist in verschiedenen Versionen erhältlich

  • Broschüre für alle 345 Mietspiegelstädte ab 20.000 Einwohner: 29 Euro (gedruckt oder als PDF-Datei, inkl. MwSt. und Versandkosten)
  • Datenbank für alle 562 Mietspiegelstädte ab 10.000 Einwohner: Daten in handelsüblichen Datenbankformaten (Inkl. Broschüre: 420 Euro, zzgl. 19 % MwSt.)
  • Mietenindex für Landkreise: Auf Basis der Mietpreisinformationen aller Gemeinden in Deutschland wird ein Mietenindex für alle Landkreise ermittelt (Excel-Tabelle und A4-Karte, inkl. Broschüre: 650 Euro zzgl. 19 % MwSt.)
  • Für Ihre Bestellung nutzen Sie bitte das Bestellformular.

 

Ansprechpartner

Visitenkarte Ulrike Stüdemann


Ulrike Stüdemann
ulrike.stuedemann@fub.iges.com

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